Die Hedonistische Internationale hat gerade den ersten Fahrplan für ihren mittlerweile schon dritten Weltkongress (31.5.-4.6.) veröffentlicht.
Was direkt ins Auge fällt: in diesem Jahr sind so viele internationale Referenten da, wie noch nie zuvor. Russische Politaktivistinnen, ukrainische Zensurgegner, englische, finnische und tschechische Kommunikationsguerilleros, ein jemenitischer Revolutionsmusiker und eine türkische Streetart-Künstlerin. Dazu altbekannte Gesichter vom CCC wie Martin Haase und Frank Rieger, ein Tortenworkshop für Anfänger und das Büro für ungewöhnliche Maßnahmen, das in den Achziger Jahren mit politischer Aktionskunst den öffentlichen Raum bespielte.
Sicherlich spannend werden auch die Vorträge des wohl bekanntesten deutschen Hochstaplers Gert Postel und eine Lesung von Karl Nagel, dem Erfinder der Chaostage, der auch mal Kanzlerkandidat für die APPD war.
Insgesamt gibt es dieses Jahr sehr viele Vorträge zu Kommunikationsguerilla, aber auch Seminare zum Urheberrecht, ein Beitrag von Markus Beckedahl zu ACTA, Vorträge zu Repression in Europa, Workshops zu Feminismus & Diversity, praktische Anleitungen zum Welt verändern und eine Lehrstunde in Gebärdensprache. Das alles mischt sich gemäß der Konferenz-Tracks „Protest, Party, Action“ mit Lesungen, nicht wirklich ernstgemeinten Aerobicstunden, mit Konzerten und Kino. Außerdem gibt es wohl am Kongress-Sonntag auch einen tanzbaren Workshop zu dem sich die Referenten Kraftfuttermischwerk, Mollono.Bass und David Dorad angesagt haben.
Der Weltkongress ist irgendwie eine Mischung aus Konferenz, Aktivistentreffen und buntem Festival. Eine schön krude, verspielte und informative Mischung. Schon ernst und dann doch wieder barfuß mit einem Lächeln im Gesicht. Der Kongress ist nicht-kommerziell und hat ein Selbstverständnis, bei dem jeder Teilnehmer auch Gastgeber des Kongresses ist. Verantwortung tragen für sich und andere, selbermachen und mitmachen sind die Eckpfeiler, auf dem die Sache aufbaut. In den letzten beiden Jahren hat das wunderbar funktioniert und vor allem sehr viel Spaß gemacht.
Da das Gelände an einem See (Yeah!) nur Platz für eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern hat, gibt es Karten nur im Vorverkauf. Ab Berlin fahren Busse, die man hier buchen kann. Der Ort des Kongresses ist noch nicht bekannt – er liegt irgendwo zwischen Berlin, Hamburg und Greifswald und soll demnächst bekanntgegeben werden.
Foto: (c) Caroline Scharff
Cooles Programm und die Greifswalder Hedos sind auch mit am Start, das wird sicher lustig… http://hihgw.org/