Liebes Bundeskriminalamt!

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In der Annahme, dass die mutmaßlichen Mitglieder der mutmaßlichen „Militanten Gruppe“ immer und oft Google-Onanie betreiben um zu gucken wie sie von Euch so beschrieben werden, greift ihr jetzt zu Trick 17, der großen IP-Speicherungs-Holzhammer-Ermittlungsmethode. Sauber! Denn jeder, der sich Eure schicke Seite zur „Militanten Gruppe“ anschaut, ist ein potentielles Mitglied dieser mutmaßlichen Terrorgruppe, das sich gerade einen runterholt auf Eure Beschreibungen, die ihr öffentlich zu Informations- und Recherchezwecken ins Netz stellt.

Ich stelle mir schon lebhaft vor, wie Top-Terrorist 1 stolz zu Terror-Freund 2 sagt: „Du, wir sind drin! Beim BKA!“
Und schon knallen die Sektkorken bei den Herren und Damen Terroristen. Doch sie haben die Rechnung ohne Dich gemacht, BKA. Denn Du warst so schlau alle IP-Adressen Eurer Besucher zu speichern – und kannst jetzt punktgenau rausfinden, wo die bösen Terroristen die Korken knallen lassen. Und deswegen leitest du Ermittlungsverfahren gegen alle 417 Besucher deiner Militanten-Gruppe-Info-Page ein. Denn jeder ist verdächtig bis das Gegenteil erwiesen ist. Das hast du gut erkannt, BKA.

Aber irgendwie, BKA, habe ich auch das Gefühl, dass bei Dir in Wiesbaden langsam aber sicher alle Sicherungen des gesunden Menschenverstandes durchbrennen in deinem Fahndungswahn, ein paar Typen zu verhaften, die meinen mit Autos-Abfackeln ließe sich eine Weltrevolution starten.

Die abgesägte Ermittlungsschrotflinte in der Hand grüßt lächelnd

John F. Nebel

PS: Dieser Artikel ist doch sicher auch ein sachdienlicher Hinweis. Es kommen die Wörter „Militante“ und „Gruppe“ vor. Wenn ich jetzt noch „Gentrification“ dazuschreibe – uiuiui, da fangen die Augen an zu leuchten bei Euch, das ist ne ganz heiße Spur….uiuiuiui!

Bild: (c) Eric F. Schwarz

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