Das herauskehren von „sozialer Verantwortung“ in der Wirtschaft soll nicht nur dafür sorgen, dass das eigene Unternehmen in der Öffentlichkeit gut da steht und das eigene kapitalistische Gewissen beruhigt wird. Es geht beim neuen (Kommunikations-)Trend „Corporate Social Responsibility“ vielen Konzernen auch darum, ein bisschen (oder sehr viel) mehr zu verkaufen. Gutes Beispiel ist da Krombacher: „Saufen für den Regenwald“. Volvic macht das für Brunnen in Afrika.
Aber am tollsten ist es in Zeiten von 2.0 natürlich, wenn der Kunde inhaltlich mitspielt und bestenfalls so auch den Kampagnencontent liefert. Ein Beispiel hierfür war die Aktion „Das offizielle Getränk für eine bessere Welt“ von Bionade. Hier wurde zwar auf die Website von Stille Taten hingewiesen, aber die so erzeugten Aktivitäten auf der Seite warum doch eher zurückhaltend und überschaubar. Dafür haben aber nicht nur Prenzlberger im Kampagnenzeitraum noch genüsslicher die Biolimo geschlürpft (und vorher natürlich gekauft). Einen ähnlichen Weg geht jetzt wohl Footlocker zusammen mit Nike. Der etwas prollig, aber bestimmt in Neukölln als ‚kultig‘ geltende Schuh „TN1“ wird zehn Jahre alt. Trommelwirbel. Und es gibt bei Footlocker ab sofort eine „limited edition“. Trommelwirbel. Da dass alles keine echte News sind (außer für dezidierte Sneaker-Fetischisten), hat man eine europaweite Kampagne konzipiert, bei der mittels Videobeitrag über die eigene Straße Geld für eben diese Nachbarschaft gewonnen werden kann. Wofür der offzielle Vertreter aus Berlin steht, bleibt nach Sichtung seines Beitrags mehr als offen (gruseliger Typ). 7000 Euro für ein Nachbarschaftsprojekt gibt es zu gewinnen und drei Paar Schuhe on top. Bin ziemlich gespannt, wie das ausgeht: Bislang waren Kampagnen mit „user generated“-Mechanik nicht so erfolgreich…
Via Styledepartment