Mitten in Wien erschuf 2004 das Künstlerduo Eva und Franco Mattes den mittlerweile legendären Nike Ground. Auf den historischen Karlsplatz sollte eine monumentale Swoosh-Skulptur gestellt, der Platz selbst in Nike Ground umbenannt werden. Eine 13 Tonnen schwere Hightech-Infobox und eine flashy Website von Nike informierten die aufgebrachten Bürger Wiens über den Verkauf ihres Platzes an den umstrittenen Konzern. Natürlich war alles ein Fake, ein fiktives Szenario, das Anstoß gab für eine Debatte um die Kommerzialisierung städtischen Raums. Auf der gefälschten Website kündigte Nike an, demnächst überall auf der Welt Nike-Plätze zu schaffen. Auch in Tokio.
Und dort wird sechs Jahre nach Nike Ground die Fiktion von der Realität eingeholt.
Bislang sieht es so aus, als würde der Konzern trotz der Proteste einfach weitermachen. Urbane Aktivisten rufen deshalb weltweit für den 31. März zu einem Global Action Day auf. Auch in Berlin gibt es eine Nike Town am Kudamm. Es kann nicht schaden, dort einige von diesen Zetteln fallen zu lassen.
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