Jetzt kommt der ganz große schwarz-gelbe Atomausstieg. Der geht so: erst verlängert man die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke. Dann, wenn es knapp wird bei den Wahlen, weil die Menschen plötzlich merken, dass Atomkraft doch irgendwie gefährlich ist, dann kommt die Kehrtwende. Ein Umdenken. Ein Nachdenken. Ein Innehalten. Ein Moratorium. Schluss mit dem Weiter So. Ein Aussetzen der Laufzeitverlängerung. Die Stilllegung schon stillgelegter Atomkraftwerke. Das ist große Politik. Wenn der Mappus – seines Zeichens ja ein Mann allererster Güte und stets von vorsichtiger, verständnis- und verantwortungsvoller Nähe zur Atomindustrie geprägt – den Atomkraftgegner mimt, dann weiß man, dass der Ausstieg ganz nahe ist. Oder eben das Moratorium vom Ausstieg aus dem Ausstieg. Der Anfang vom Ende des Moratoriums zum Ausstieg aus dem Ende der Atomenergie.
Und weil dieser Polit-Stunt einfacher geht ohne ein Gesetz, macht man da lieber so eine Kanzlerinnen-Machtwort-Gefahrenabwehr-Entscheidung daraus. Diese ist allerdings alternativlos. Und alle Schritte, die jetzt unternommen werden, müssen auch unter Sicherheitsaspekten in Abstimmung mit den Atomkraft-Betreibern gegangen werden. Nuclear Private Public Partnership. Man kennt sich ja, da kann man den Ausstieg aus dem Moratorium zum Ende des Ausstiegs aus dem Atomaustieg, besser planen. Verantwortungsvoll. Das Risiko im Blick. Den Blick nach vorne. Und das alles zu unserer Sicherheit. Denn zur Tagesordnung kann man da nicht einfach so übergehen. Nein, hier muss mit dem Wähler gezeigt werden, dass man seine Sorgen Ernst nimmt. Durchregieren war gestern, jetzt kommt das Innehalten, der Dialog mit dem Bürger, es ist die Zeit wo man die Verantwortbarkeit der Technologie auf den Prüfstand stellen muss – auch ganz persönlich. Da darf es keine Tabus geben. Schwarz-Gelb war schon immer die Farbe der Atomkraft. Jetzt ist es die Farbe des Ausstiegs und der Verantwortung für die kommenden Generationen.
Bis nach der nächsten Landtagswahl.
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