Sie haben Polylux eine falsche Geschichte aufgebrummt, den Guttenberg-Fans einen miesen Streich gespielt, nackt Nazikneipen überfallen und mischen mittlerweile in einigen Städten politisch mit, wenn es um Demos mit Bass gegen Gentrifizierung, Nazis und Atomkraft geht. Die Hedonistische Internationale ist ein Zusammenschluss von mittlerweile über 50 Sektionen aus allen möglichen Städten, nicht nur in Deutschland. Und sie will Spaß mit Politik und zivilem Ungehorsam verbinden. Dezentral, unberechenbar und mit Augenzwinkern.
Über das Pfingstwochenende veranstaltet die Hedonistische Internationale nun ihren Zweiten Weltkongress in Riebau. Und das Programm kann sich sehen lassen: in den drei Kongressträngen Protest, Party, Action wird über neue Protestformen, Hedonismus, Kommunikationsguerilla, Internet, Aktivismus, Stadtkultur und Musik diskutiert. Daneben gibt es auch viele weniger ernst gemeinte Beiträge wie „Hardcore Aerobic – die 80er neu erleben“, die diesen Kongress, der irgendwo zwischen Konferenz, Open Air, Musikfestival und Hippietreffen einzuordnen ist, zu eben mehr machen als einem linken Politcamp. Der ganze Kongress ist absolut unkommerziell und lebt vom Mitmachen. So können alle Leute vor Ort auch noch spontan Vorträge anmelden oder sonst irgendwie mithelfen und mitmachen.
Eingeladen sind neben den unterschiedlichen Sektionen und zahlreichen internationalen Referentinnen und Referenten auch alle Leute, die sich einfach nur für die Themen interessieren und ein paar schöne Tage mit Camping, Musik und Politik verbringen wollen.
Dass das funktioniert, hat die Hedonistische Internationale auf ihrem ersten Weltkongress in Kaulitz im letzten Jahr gezeigt. Ein entspannteres, verantwortungsvolleres und netteres Publikum kann ich mir kaum vorstellen. Es war wirklich schön und ich freue mich auf eine Wiederholung! Dass Riebau wirklich am Arsch der Welt in der Altmark liegt, finde ich gut: dann kommen nur die Leute, denen es wirklich wichtig ist.
Es gibt übrigens Busse von Berlin nach Riebau am Donnerstag und Freitag. Hier könnt ihr die bestellen. Der Kongress kostet für alle Tage übrigens nur schlappe 15 Euro Unkostenbeitrag.
Disclaimer: Der Autor mag die Hedonistische Internationale
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