Oftmals gibt es ja das Problem einer Kluft zwischen Netzaktivisten und den eher klassischen Aktivisten aus Kultur und Politik. Die Netzleute denken oft nicht über ihren digitalen Tellerrand hinaus, während die „klassischen“ Aktivisten das Netz zu wenig mitdenken.
Deswegen ist das Konzept der Workshop- und Aktivistenkonferenz „Energize, Polarize, Mobilize!“, die von der grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung vom 21.-24. März in Berlin veranstaltet wird, durchaus spannend:
Die eingeladenen Aktivisten – bunt gemischt aus Politik und Kultur – werden dann mit internationalen Netzaktivisten wie Jillian York (EFF), Jeremie Zimmermann (La Quadrature du Net) und Organisationen wie Reporter ohne Grenzen, Digitaler Gesellschaft e.V. und Tactical Tech zusammengebracht. Spannend an der Veranstaltung ist, dass versucht wird, eine Brücke zwischen Vertretern der Netzbewegung und klassischem Aktivismus sowie Kulturschaffenden zu schlagen.
Was also passiert, wenn der Frontmann der ersten jemenitischen Reggae-Band, ein serbischer Journalist, eine kenianische Feministin, eine russische Bloggerin, ein ungarischer Theatermacher, eine thailändische Bürgerrechtlerin mit dem französischen Netzaktivisten Jeremie Zimmermann zusammentreffen? Ergeben sich aus so einer Konstellation neue Perspektiven? Können Techniken und Taktiken des Protests ausgetauscht werden? Und wie geht jordanischer Civil Journalism mit ungarischer Aktionskunst zusammen?
Das Konzept der Veranstaltung sieht vor, dass nur der Freitag, der 22. März komplett für die Öffentlichkeit zugänglich ist, an den restlichen Tagen gibt es Workshops und Vernetzung.
Das gesamte Programm, die Möglichkeit zur Anmeldung sowie die CVs teilnehmender Aktivist/innen gibt es unterboell.de/mobilize, der Freitag der Konferenz wird live gestreamt auf boell.de/stream.