„Wenn´s um Terror geht, verlieren die USA den Kopf“ kommentiert Michael Cohen im Guardian.
Eine ganze Stadt akzeptiert ohne Murren eine Ausgangssperre, mit irrsinnigen Aufwand werden ganze Wohnviertel Haus für Haus durchsucht, Handynetze komplett abgeschaltet und militarisierte (Polizei-)Truppen aufgefahren. Das alles begleitet von einem kaum vorher gesehenen Breaking-News-Spekulationsspektakel.
Am Ende werden dem 19-jährigen Verdächtigen quasi als Sahnehäubchen elementare Bürgerrechte und Rechtsstaatlichkeit verweigert.
Das ist die endgültige Aufwertung von Terror auf allen Ebenen.
[..] by letting one fugitive terrorist shut down a major American city, Boston not only bowed to outsize and irrational fears, but sent a dangerous message to every would-be terrorist – if you want to wreak havoc in the United States, intimidate its population and disrupt public order, here’s your instruction booklet.
Maximale Auswirkungen also, die zu allem bereite kriminelle Einzelpersonen oder Gruppen erreichen können, ohne dafür besonders elaboriert vorgehen zu müssen. Auf jeden Fall „eine gefährliche Message an potenzielle Terroristen“, wie Cohen es nennt.
Der Reaktion auf den Terroranschlag stellt er in seinem Kommentar den Umgang mit Schusswaffen entgegen. Etwa 30.000 Menschen seien im vergangenen Jahr durch Schusswaffen gestorben, und 17 durch Terroristen.
There’s something quite fitting and ironic about the fact that the Boston freak-out happened in the same week the Senate blocked consideration of a gun control bill that would have strengthened background checks for potential buyers.
Viele Menschen in den USA, so Cohen, hätten eine ungeheure Angst vor zufälliger und unerklärlicher Gewalt, wenn diese auf „Andere“, wie Jihaddisten oder Terroristen zurückzuführen sei. Zugleich würden alltäglichere Gefahren, z.B. durch Schusswaffen, als Teil des Lebens oder gar Preis der Freiheit angesehen.
Nicht zu vergessen die ganzen deutschen Politiker, die den Terrorismus mit ihren Forderungen aufwerten: http://www.metronaut.de/2013/04/endlich-noch-mehr-ueberwachung-folge-455/