Anmeldung bei Papstbesuch = Scan durch Polizei/Geheimdienste?

Mit etwa einer Woche Verspätung hat sich nun die Deutsche Bischofskonferenz doch noch zu meinen Datenschutzfragen geäußert. Das allerdings in wenig zufriedenstellender Form, denn große Teile der Fragen bleiben unbeantwortet. Hier die Antwort der Bischofskonferenz:

Zu 1) Eine personalisierte Anmeldung ist notwendig, um Doppelanmeldungen zu vermeiden und die Daten entsprechend abzugleichen.

Zu 2) Wir können heute noch nicht sagen, welche Personen, die sich anmelden, ggf. in einem sicherheitsrelevanten Bereich einen Platz erhalten (z. B. Bühnennähe, Fahrstrecke Papst). Aus diesem Grund erheben wir die personenbezogenen Daten. Die Daten werden gemäß unseren Datenschutzbestimmungen behandelt und nach einer entsprechenden Frist, die wir im Internet veröffentlicht haben, auch wieder gelöscht (zu Ihrer dritten Frage). Zu den Einzelfragen a-d bitten wir um Verständnis, wenn wir hier keine Auskunft geben.

Bei den unbeantworten Fragen handelt es sich um folgende:

a) Welcher Art sind die Sicherheitsanforderungen der Polizei im Bezug auf die Anmeldedaten?
b) Fordert die Polizei Anmeldedaten bei Ihnen an?
c) Wenn ja, welche Art von Daten fordert die Polizei bei Ihnen an?
d) Werden die Daten der Veranstaltungsteilnehmer/innen mit polizeilichen, geheimdienstlichen oder anderen behördlichen
Datenbeständen abgeglichen?
e) Falls ja, mit welchen Datenbeständen/Datenbanken werden die Anmeldedaten abgeglichen (genaue Bezeichnung der Datenbanken)?

Das lässt Platz für Spekulationen, welche Art von Datenabgleich die Polizei hier in Zusammenarbeit mit der deutschen Bischofskonferenz vornehmen wird. Es ist aber davon auszugehen, dass es einen solchen Datenabgleich gibt, das impliziert der Hinweis auf die Sicherheitsrelevanten Bereiche. Ich finde es übrigens befremdlich und intransparent, wenn bei einer Anmeldung kein Hinweis darauf steht, dass die Daten durch etwaige geheimdienstliche oder polizeiliche Datenbanken gejagt werden.

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