Ich habe auf meiner Äthiopienreise in Addis Ababa drei Blogger getroffen und einen kleinen Podcast aufgenommen. Den Podcast gibt es bei Netzpolitik zu hören:
Äthiopien hat vermutlich die kleinste Blogosphäre auf dem afrikanischen Kontinent: Etwa 20 Blogs buhlen um die Gunst der Leserinnen und Leser. Sie bieten eine alternative Informationsquelle zu den vom Staat an der kurzen Leine gehaltenen Print- und Rundfunkmedien. Nicht nur politisch ist bloggen in Äthiopien alles andere als ungefährlich, auch technisch stellt das langsame Netz und die niedrige Internetdurchdringung von 0,5 Prozent die Bloggerinnen und Blogger vor Herausforderungen.
Wir haben Anfang September 2011 drei der wichtigsten Blogger des Landes getroffen:
- Abel Asrat (Freedombloggers), der vor allem auch auf Facebook aktiv ist
- Markos Lemma, der das tech-orientierte Blog Eweket betreibt
- Arefaynie, der das Kultur- und Kunstblog „Addis Journal“ macht und der bekannteste Blogger aus Äthiopien ist.
Das Gespräch, das – wie man deutlich hören kann – in einem Serverraum stattfand, beleuchtet Besonderheiten des Bloggens in Äthiopien, die Vernetzung untereinander, das Verhältnis von klassischen Medien zu den Blogs und die Beziehungen zwischen inneräthiopischer Blogosphäre und der Diaspora. Dabei beschreiben die Blogger vorsichtig die Gefahren, die mit den Veröffentlichungen verbunden sind und zeigen sich zuversichtlich, dass die äthiopische Blogosphäre demnächst wachsen wird. Betont wurde im Gespräch auch die Wichtigkeit einer Vernetzung mit Bloggerinnen und Bloggern in Europa. Scheut Euch also nicht, Kontakt aufzunehmen.
Zusammengefasst habe ich das Gespräch und Hintergründe zur Situation des Internets in Äthiopien in einem Artikel auf boell.de.
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