Ich bin immer noch richtig beseelt von der Anti-ACTA-Demo in Berlin. Vor ein paar Tagen habe ich noch geschrieben, dass wir solche Demos hier brauchen. Und jetzt haben wir sie. Und zwar sowas von. Mehr als 100.000 Leute haben heute für Grundrechte, Internetfreiheit und ein neues Urheberrecht demonstriert. Und so viele neue Gesichter. Viele von ihnen waren wahrscheinlich noch nie auf einer Demo. Soviele selbstgemalte Schilder. Lustige Sprüche („Wir sind vorerst nur wütend“ oder „ACTA Schottern!“) Gute Redebeiträge, statt langweiliger Parteireden. Durch die Demo jagende Pacmen und ACTA-Geister mit mobilen Soundsystemen. Hüpfende Menschen. Tolle Bilder.
Fetter Bass und tanzende Menschen unter der S-Bahnbrücke Friedrichststraße (Danke, Hedonistische Internationale!). Lachende Netzaktivisten, die gar nicht glauben konnten, was da auf einmal passiert. 10.000 Leute alleine in Berlin, die sich bei Minusgraden die Füße für ihre Freiheit abfrieren. Sogar „die Schönwetterdemonstranten“ kamen. Internationale Solidarität mit „Danke Polen“-Schildern. Und so viele Schüler, die jetzt den Copyright-War mitkämpfen. Dann auf Platz 1 in der Tagesschau. Mit dem Thema Urheberrecht. Unglaublich.
Heute war ein denkwürdiger Tag. Ein Signal des Aufbruchs. Ein guter Tag für die Freiheit.
Jetzt gilt es, die vielen unterschiedlichen Leute zu vernetzen, damit ACTA endgültig gekippt wird und die europäische Netzbewegung noch mehr an Fahrt aufnimmt.
Es war großartig. Hoffentlich macht es auch ACTA ein Stück toxischer für die EU Parlamentarier.
In Frankfurt (Main) waren die Clowns unterwegs und haben ihre Späße mit der Polizei und den Demonstranten gemacht.