Ein Artikel im Stadtmagazin Zitty und die Räumung von weiteren illegalen, halblegalen und inoffiziellen Clubs hat in der Berliner Tanz&Feierszene eine dicke Diskussion ausgelöst. Wie die Zitty schreibt, sucht in Berlin-Mitte gar das Bauamt mittels des Undercover-Bürohengstes Michael S. – der wegen seiner Tarn-Frisur Irokese genannt wird – nach solchen Locations um sie dann dicht zu machen. Der Clubtöter begründet sein Vorgehen, wie alle Beamten, mit Regeln und Vorschriften. Und: er müsse verhindern, dass eine Mutter ihre Tochter aus einem verschütteten Club herausholen müsse. Bullshit! Darüber hinaus will der Spielverderber einen Keil in die Szene treiben, in dem er behauptet, legale Clubs würden die illegalen anschwärzen.
In der Szene wird jetzt überlegt, was gegen diese Verspießerung („Sind wir bald Stuttgart?“) getan werden kann. Immer wieder wird die Wichtigkeit solcher halblegalen Clubs betont von deren Existenz Berlin imagemäßig massiv profitiert hat. Wie die Situation in Berlin zeigt, haben die Bauämter auch einen Ermessenspielraum. Mitte ist eben schon so glitzerfunkelneuesberlinstahlglastouri, dass dort wenig zu holen ist. Fazit: Strukturschwäche rules! Was kann gegen diese Entwicklung getan werden? Während manche schon von einer lauten Demo sprechen („Krach machen und illegale Partys im Glitzer-Berlin!“), halten andere das alles für den ganz normalen Lauf der Dinge. Letzteren sei gesagt: aufwachen, sonst ist ruckzuck der schöne Nachtspaß vorbei.
Fest steht: diesem ekligen Spießertrend muss Einhalt geboten werden. Ich will verdammt nochmal in dreckigen Hinterhöfen schmutzige Musik hören ohne das ganze Schicki-Micki-Türsteher Clubgehabe und 3 Euro für ein Bier. Wir Metronauten sind definitiv mit dabei, wenns darum geht spießig-grünen Baustadträten (wie z.B. in Mitte) mit einem Soundsystem den Beat in die Ohren zu blasen. Oder Öffentlichkeit und Aktionen zu organisieren. Die Stadt sollte sich weiter öffnen für Zwischennutzung und temporäre Lizenzen, wie dies die Macher der Fuckparade schon lange fordern. Zweigleisigkeit ist gefragt: Die Vorschriftsspießer sollen in ihrem Langweiler-Berlin Empfänge feiern & wir in der aufregenden Hinterhof-Welt unsere Parties. Und dem Irokesen gehört eigentlich ganz nach Indianerart…