Gute Idee, schlechter Film: Cube

Es gibt Filme, denen liegt eine sehr gute Idee zugrunde. Bei der Umsetzung stimmen dann zwar die visuellen Effekte, auch die Besetzung ist nicht ganz so schlecht, aber die eigentliche Geschichte ist irgendwo verloren gegangen. So geschehen bei "Cube", dem Regiedebüt von Vincenzo Natali.

Die Idee zu "Cube" ist eigentlich hervorragend: In einem aus 17.500 Kammern bestehendem Würfel finden sich ein Polizist, eine Ärztin, ein Ingenieur, ein Ausbrecherkönig, eine Mathematikstudentin und ein Autist wieder. Sie wissen weder warum, noch wie sie in den Würfel gekommen sind. Auf der Suche nach einem Fluchtweg stellen sie bald fest, dass die Kammern miteinander durch Türen verbunden sind und manche tödliche Fallen enthalten. Nach ersten wahllosen Versuchen, dem Gefängnis zu entkommen, entdecken sie ein Muster, für dessen Entschlüsselung alle doch so unterschiedlichen Fähigkeiten der Insassen gebraucht werden.

Was sich jetzt noch spannend anhört, ist nach 30 Minuten aber auch ziemlich alles, was passiert. Die weiteren 50 Minuten (der Film schafft es gerade so auf eine Länge von insgesamt 80 Min.) bestehen aus vorhersehbaren und herbeikonstruierten Szenenabläufen, die aus einschlägigen SciFi-Thrillern längst bekannt sein dürften: gute Helden, böse Helden, eine verkappte Liebesgeschichte und eine düstere Umgebung.

Das Prinzip des Würfels wird zu schnell entschlüsselt, ohne das wirklich neue Geheimnisse oder Schwierigkeiten auf unsere Auserwählten zu kommen. In so manch langatmiger Szene fragt man sich nach dem Sinn des ganzen Werks, ohne am Ende wirklich aufgeklärt zu werden. Anders als bei Serien wie Akte X , in denen eigentlich auch nie irgendetwas erklärt wird, fehlt bei "Cube" das unterhaltende Element.

Peter Kupser und Lukas-Christian Fischer
04.06.01


Cube
Regie: Vincenzo Natali
mit Maurice Dean Wint, Nicole De Boer, Wayne Robson
Länge: 91 Min
DVD-Specials
- Tonformate Deutsch/Englisch
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