Kult
auf DVD
Zwei Klassiker aus den Sechzigern: "Woody, der Unglücksrabe"
und "Greetings" feiern ihr Comeback auf DVD.
Woody, der Unglücksrabe (Take The Money And Run)
Die erste Regiearbeit des Manhattan-Junkies Woody Allen
ist eine gelungene Persiflage auf die Kriminalfilme dieser
Zeit. Erzählt wird die Geschichte von Virgil Starkwell
(Woody Allen). Der Sohn aus einfachen Verhältnissen
wird bereits vor seinem 25. Lebensjahr wegen Tätlichkeit,
Raubes und illegalen Besitz einer Waffe in 16 Staaten
gesucht, zum "Verbrecher des Jahres" gekürt
und zu 800 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Komische
daran: Virgil taugt zum Verbrecher ebenso wenig wie ein
Sumoringer zum Reckturnen.
Im Stile einer Dokumentation begleitet Woody Allen seinen
Virgil von frühester Kindheit an bis zum Ende seiner
Verbrecherlaufbahn. Dabei misslingt dem vermeintlichen
Schwerverbrecher so ziemlich jeder Versuch, sich in seinem
Metier zu verdingen. Ob Banküberfall oder Taschendiebstahl:
Wenn eines sicher ist, dann das Scheitern Virgils. Mit
viel Witz und typischer Allen-Komik begleitet der New
Yorker Regisseur seinen glücklosen Helden in dessen
Laufbahn. Der Film verschaffte Woody Allen als Hauptdarsteller
und Regisseur den Durchbruch. Das Frühwerk des New
Yorkers ist verglichen mit seinen späteren Werken
wie "Der Stadtneurotiker" oder "Manhattan"
simpel - simpel aber verdammt witzig und jedes Mal wieder
ein Spaß.
Greetings Grüße
Ein weiteres Frühwerk etablierter New Yorker Filmschaffender.
In seiner zweiten Regiearbeit erzählt Brian DePalma
("The Untouchables", "Die Verdammten des
Krieges") die Geschichte dreier Freunde im New York
des Vietnamkrieges. Paul, Lloyd und Jon sind Gegner des
Präsidenten Johnson und des Engagements in Fernost.
Die Einberufung können Paul und Lloyd erfolgreich
verhindern. Der eine arbeitet besessen daran, die Ermordung
Kennedys aufzuklären, während der andere sich
im wachsenden Porno-Business versucht. Nur Jon landet
direkt in einer Eliteeinheit.
Der Film ist eine ungeschliffene Gesellschaftssatire und
zeichnet ein bissiges Amerika-Bild, in dem die seinerzeit
akuten Themen der amerikanischen Gesellschaft: - Vietnam,
Sex und Gewalt - zentraler Gegenstand sind. "Greetings"
zeigt ein nervös-fesselndes Stimmungsbild der USA
in den Sechzigerjahren. In der Rolle des Jon gibt Robert
DeNiro in "Greetings" sein eigentliches Filmdebüt.
Daniel Kreuscher, 10.04.2002
|
|
|