Dunkle
Wolken im Hause Sony
Im Grunde ist es nicht Schlimmes, sich von guten Spielideen
inspirieren zu lassen. Doch wenn man sich das neue Action-Rollenspiel
"Dark Cloud" anschaut, könnte man darüber
diskutieren ob der Nintendo-Vorgänger "Zelda"
nur eine Art Inspiration war oder einfach kopiert wurde.
Die Ähnlichkeit ist einfach unübersehbar. Trotz
dessen kombiniert "Dark Cloud" Adventure, RPG,
Simulation und Strategie Elemente zu einem unglaublich spannenden
PS2-Game.
Nun zur Geschichte... Ein riesiger rosa farbener Dschinn
verwüstet, im Auftrag eines Diktators, der natürlich
wie immer die Weltherrschaft an sich reißen will,
das Land, das von einem mystischen und friedlich lebenden
Volk besiedelt wird. Auch das kleine Heimatdorf des Jungen
Toan fällt dem Angriff des Dschinn zum Opfer.
Toan wird durch das Oberhaupt der Feen auserkoren und erhält
den Auftrag, Frieden und Harmonie wieder in die Welt zu
bringen. Erst jetzt erfährt man, dass glücklicherweise
alle Gebäude und Bewohner noch rechtzeitig vom Feen-König
in magische Kugeln, den sogenannten 'Atlas', versiegelt
wurden. Mit Hilfe eines Zaubersteins ist Toan in der Lage
seine Nachbarn und ihre Behausungen aus ihren Atla-Gefängnissen
zu befreien.
In der Rolle von Toan begibt man sich nun in die Furcht
erregenden Götterbiest-Höhlen und
sucht nach den Einzelstücken des Dorfes. In dunklen
Hallen begegnet Toan dabei finsteren Gestalten, die er um
weiterzukommen bekämpfen muss. Einige Monster tragen
Items mit sich, die für den weiteren Spielverlauf sehr
wichtig sind. In Zelda-Manier visiert der Abenteurer den
Gegner an und knüppelt munter drauf los. Bei einigen
Gegenspielern wirkt jedoch nur eine bestimmte Taktik, um
sie zu besiegen. Auf seiner Odyssey durch die Dungeons muss
Toan dabei ständig auf seine Lebensfunktionen achten.
Ohne Brot, Wasser und andere Lebensmittel kann der kleine
Held dieses Abenteuer nicht überleben. Auch die Waffen
müssen ständig mit Reparaturpulver wieder instand
gesetzt werden, ansonsten zerbrechen sie im Kampf gegen
die Bewohner der Unterwelt. Die wichtigen Utensilien bekommt
Toan zum Anfang vom Bürgermeister geschenkt, doch im
Laufe des Spieles gibt es nur noch die Möglichkeit
durch öffnen der zahlreichen Schatzkisten in den Höhlen
und im Dorf (immer schön die Augen offen halten!) oder
durch einen Einkauf im Miniladen an die Gegenstände
zu kommen.
Zurück an der Oberfläche baut liegt es nun am
Spieler das Heimatdorf nach Sim City-Prinzip wieder aufzubauen.
Nach dem Platzieren der Gebäude und deren Besitzer
kann er nun das Dorf erforschen und mit den Mitbewohnern
in Kontakt treten. Durch Gespräche erfährt Toan
was für Wünsche die Bewohner haben. Manche wollen
ihr Haus an einer bestimmten Stelle platziert haben, einige
legen Wert auf Besitztümer, die man finden und zurückbringen
muss. Nach Befriedigung der Bedürfnisse der Dorfbevölkerung
wird Toan natürlich auch großzügig belohnt.
So wandert er nun von Verlies zu Verlies und baut die Welt
wieder auf.
Die Grafik von "Dark Cloud" ist zum Teil sehr
gelungen zum Teil jedoch ebenso enttäuschend. Die niedlich
animierten Spielfiguren und die detaillierten Inneneinrichtungen
der Häuser tragen viel zum Spielspaß dazu. Doch
fehlende Spezialeffekte und einige Grafik- und Kamerafehler
ziehen die Gesamtnote etwas runter. Insgesamt jedoch ist
Dark Cloud ein sehr unterhaltsames Rollenspiel
mit zahlreichen Aufrüstoptionen, die trotz der hohen
Anzahl überschaubar bleiben. Trotz der sich wiederholenden
Dungeons und der monotonen Kämpfe lohnt sich der Kauf
für Einsteiger auf jeden Fall. Profis dagegen werden
schnell gelangweilt sein.
Justin
Kruse, 10.10.2001
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