Extreme Suchtgefahr -
EA bringt den Fußballmanager 2002 raus
Eines gleich vorweg.
Wenn ein Spiel unseren Tester sofort für drei Tage
an den Computer fesselt, dann kann es nicht schlecht sein.
So war das mit dem EA Fußballmanager 2002, mit dem
die Sportspiele-Schmiede Electronic Arts beweist, dass
sie nicht nur schlüssige Daddel-Sport-Spiele machen
kann, sondern auch auf dem Manager-Spiele-Sektor, einiges
drauf hat. Dieser Erfolg ist unter anderem der Verpflichtung
der Programmierer von Verkaufsprimus "Anstoss"
zu verdanken. Dazu hat EA sich die DFB- und FIFA-Lizenzen
gekauft. Im Gegensatz zu "Anstoss" sind alle
Namen echt also kein Pferda Bremen und Stefan Pfeffenberg.
Zum Spiel:
Fußballmanager 2002 ist durchaus umfangreich.
So gibt es unnötigerweise etwa einen Privatbereich
des Trainers: hier kann man nach Freundinnen suchen oder
sich eine Yacht kaufen. Ob das schicke Boot die Leistungen
auf dem Spielfeld beeinträchtigt, konnten wir nicht
rausfinden; wohl aber, dass Erfolg eine Freundin bringt.
Der Privatbereich ist wohl eher zur Belustigung.
Hauptmerkmale:
Besonders starken Wert haben die Entwickler auf den Jugendbereich
gelegt. Hier kann man gezielt Jugendspieler aufbauen und
später einsetzen oder verkaufen. Was unserem Tester
besonders ins Auge fiel, war die direkte und auch kurzfristige
Auswirkung des Trainings auf die Leistungen der Spieler.
Neben all den taktischen, fußballerischen Einstellungen
muss auch im Management viel getan werden: von Stadionausbau
bis zu Fanartikeln - alles kann gesteuert werden. Muss
aber nicht sein. Man kann alle Aufgaben auch den Angestellten
überlassen, und so die Spielzeit pro Spielzug extrem
verkürzen. Durch eine geschickte Personalpolitik
kann man im Marketingbereich einiges an Kohle rausholen.
Doch gutes Personal ist überall gesucht, deshalb
muss man auf dem Stellenmarkt den guten Leuten einiges
bieten im Konkurrenzkampf mit einer Vielzahl anderer
Vereine.
Ist die Mannschaft mal aufgestellt, geht es direkt
zum Spiel. Direkt? Etwas lange Ladezeiten sind störend
aufgefallen. An den Spieltagen kann man verschiedene Darstellungsmodi
wählen: das ganze Spiel, die Highlights, Ticker oder
nur Ergebnisse. Bei der Darstellung des gesamten Spiels
fällt zwar die Detailtreue ins Auge, sogar der Bad
Krozinger Baumarkt Götz und Moritz wirbt
im Freiburger Dreisamstadion. Das ist schön - nicht
schön, dass man dafür nicht ins Spielgeschehen
eingreifen kann zumindest haben wir nicht herausgefunden
wie. Besser ist da der Ticker. In diesem Modus kann man
sogar durch Zuruf die Akteure beeinflussen. In der Halbzeit
gibt es Noten für die Leistung der Spieler. Das erleichtert
die Entscheidung, wer nach der Halbzeit nicht mehr aufs
Spielfeld kommt. Nach dem Spieltag wird die Elf des Tages
aufgestellt auch ein schönes Extra.
Bedienbarkeit, Grafik und Musik:
Trotz extremer Spieltiefe ist der Fußballmanager
2002 leicht zu bedienen. Zwar braucht man schon an die
zwei Stunden, um alles zu begreifen, dafür gibt es
so viele Details, dass die Aufzählung aller schon
alleine mehrere Seiten benötigen würde. Grafisch
ist das ganze schön aufgemacht, die Musik ist etwas
langweilig. Macht nichts.
Gesamturteil:
Die kleinen Macken haben keine Chance diesen wirklich
guten Fußballmanager nach unten zu ziehen. Realismus,
leichte Bedienbarkeit und Spielspaß überwiegen.
FM 2002 konzentriert sich auf den Fußball, wie er
ist. Auch an der Aktualität ist nichts auszusetzen,
zumal man sich die Neuerungen aus dem Internet runterladen
kann. Und wenn unser Tester nicht aufgehört hat,
dann spielt er immer noch. Ganz große Suchtgefahr
wie das bei guten Spielen eben so ist.
Markus Reuter,
08.11.01
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Fußballmanager 2002
EA Sports 2001
ca. 90 DM
www.fm2002.de
Übersichtliche Grafik
Einfach und klar - leicht zu bedienen
Original Vereinsnamen
Nie mehr Falke 04
Interviews nach dem Spiel
Herumreden um den heißen Brei
oder knallharte Aussagen
Lokale Werbeträger im Stadion
Realismus auf Kosten der Bedienbarkeit
Die Elf des Tages
Ist mein Star mit dabei?
Alle Bilder (c) Electronic Arts
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