Madden
2001 und das Unverständnis der Europäer
Der Computerspiele-Hersteller
Electronic Arts macht nicht nur schöne Fußballsimulationen,
sondern auch andere Spiele von Motorradrennen bis American
Football.
Was hier der Fußball ist, ist bei den Amerikanern
des Nordens der Football. Mit Toreschießen hat der
Sport der vielgepanzerten Jungs auf dem Felde weniger
zu tun. Da geht es um Taktiken, Quarterbacks, Receiver,
End Zones, Yard Lines, Defense und Offence. Statt der
Meisterschaft gewinnt man den Superbowl. Tore heißen
Fieldgoal und können verschieden gewertet werden
- je nach der Situation aus der sie erzielt werden. Ziel
des Spiels ist es grob gesagt mit einem
eiähnlichen Ball möglichst viele Meter zurückzulegen
ohne von den brachialen Spielern der anderen Mannschaft
umgerissen zu werden. Um die Abwehr der anderen zu durchbrechen,
studieren die Mannschaften zahllose Taktiken ein, die
sie in Nummern verschlüsselt über den Platz
brüllen. Doch woher soll der geneigte Europäer
wissen, dass Taktik 47 "Man Lock" bedeutet.
Und was zum Teufel ist "Man Lock"?
Die Sportspiele-Schmiede Electronic Arts hat auch ein
American Football Game rausgebracht. Madden heißt
das Vergnügen wenn man es denn als Europäer
verstehen würde. So sitzt man dann doch etwas verwirrt
vor dem Computer, schaltet ziellos irgendwelche Taktiken
ein und freut sich über 10 gewonnene Yards während
der Computergegner einen Touchdown nach dem andern rausholt.
Ein Touchdown ist übrigens das Durchlaufen in die
gegnerische Endzone das höchste der Gefühle
beim Football. Vielleicht ist Madden 2001 gar nicht so
schlecht, wenn man denn wüßte wie es funktioniert.
Die Grafik ist etwas grobpixelig, vielleicht wegen der
vielen Regeln, und nicht so überzeugend wie bei FIFA
2001. Aber beim Fußball kennt man sich ja aus. Oder
hat jemand schon einmal vom Defense Encroachment gehört?
Abseits ist mir da schon lieber.
Markus
Reuter