The
Simpsons - Road Rage
Diese Familie hat Millionen Fans auf jedem Erdteil unseres
Globus. Sobald die Simpsons die TV-Bühne betreten,
sitzen sie begeistert vor der Glotze und lachen sich schlapp
bis die Tränen vor lauter Anstrengung fließen.
Auch bei der Betrachtung des PS2-Games werden Tränen
fließen, aber leider nicht vor Begeisterung.
Das Spiel kann als "Crazy Taxi" in Springfield
beschrieben werden. Zur Geschichte: Montgomery Burns hat
die komplette Infrastruktur der öffentlichen Verkehrsmittel
zerschlagen und diese mit seinen radioaktiven Bussen ersetzt,
die ganz Springfield verstrahlen. Die Familie Simpson
fühlt sich auserkoren, ihren Heimatort zu retten
und entscheidet sich eine Million Dollar zu erwirtschaften,
um die alten Beförderungsmittel von Burns zurückzukaufen.
Man schlüpft in die Rolle von Homer, Bart, Marge,
Lisa und Grandpa Simpson und übernimmt den Job eines
Taxifahrers. Die Aufgabe des Spielers besteht darin, die
Bewohner innerhalb Springfields von Punkt A nach B zu
kutschieren, z.B. von Moe's Taverne bis zu Apus Quick-E-Mart,
und das so schnell es geht. Die Uhr tickt! Im Verlauf
des Spieles hat man die Möglichkeit, sämtliche
Charaktere der animierten Serie, wie Otto, Snake oder
Rektor Skinner freizuspielen. Jeder dieser Figuren hat
ein individuelles Fahrzeug, dessen Steuerung jeweils spezifische
Vor- und Nachteile hat. Manche sind schneller, haben aber
eine sehr empfindliche Steuerung. Andere haben nicht so
viel Pferdestärken unter der Haube, lassen sich aber
relativ einfach steuern. Je schneller man seinen Fahrgast
zum gewünschten Zielort befördert, desto mehr
Geld bekommt man. Achtet man während der Fahrt auf
die persönlichen Wünsche der Fahrgäste,
kann man sich noch ein extra Trinkgeld verdienen. Einige
wollen so sicher wie möglich ohne Crash befördert
werden, andere jedoch bestehen auf eine radikale Straßenschlacht
auf vier Rädern. Ist das Timelimit erreicht, wird
der verdiente Lohn in einen Sammelpot gezahlt. Bei Erreichen
eines bestimmten Gesamtbetrages (normalerweise in Abständen
von 25.000$), darf man entweder einen neuen Fahrer oder
eine neue Location (Startposition) freischalten. So viel
zur Spielidee.
The Simpsons Road Rage leidet an vielen kleinen Fehlern.
Oft findet man sich und sein Gefährt an einer Hauswand
klebend und kommt einfach nicht vom Fleck. Im nächsten
Moment kollidiert man frontal mit einem Bus, der eigentlich
genug Abstand zum eigenen Auto hatte. Hinzu kommt noch die
oft viel zu sensible Steuerung der Fahrzeuge, die einen
in den Wahnsinn treibt. Auch die hohen Ladezeiten zwischen
den Spielabschnitten sowie auch die zahlreichen Ergebnis-Screens,
die alle per Tastendruck bestätigt werden müssen,
führen den Zocker in Versuchung den Stecker aus der
Dose zu reißen. Minuspunkte gibt es auch für
die Soundabteilung. Die anfangs noch witzigen Sprüche
(wie etwa Homers patriotischer Selbstanfeuerungsausruf "USA,
USA!") sind nach ein paar Daddel-Sessions einfach nur
noch nervend. Auch der Kontext der Dialoge scheint fehlerhaft
programmiert worden zu sein. Sehr konfus ist es, wenn auf
eine nette Begrüßung ein Abschiedsspruch folgt.
Im ersten Moment schon witzig, später aber eher total
ätzend.
Zur Grafik ist nicht viel zu sagen. Sie ist nicht verblüffend,
weist aber auch keine großen Mängel auf. Sehr
gut ist, dass das Aussehen der Spielfiguren dem Fernsehcharakteren
entspricht. Zu erwähnen ist auch der Kopf-an-Kopf-Modus,
der es zwei Spielern gleichzeitig ermöglicht durch
Springfield zu brettern. Dieser ist im Gegensatz zum Single-Player-Modus
noch ganz amüsant. Dann gibt es zusätzlich noch
einen dritten Modus, in dem es gilt, bestimmte Missionen
zu erfüllen. Hier muss beispielsweise Homer zur Arbeit
gefahren werden, ohne dass Mr. Burns schnallt, dass er wieder
einmal zu spät dran ist. Im Großen und Ganzen
ist das Spiel nicht wirklich empfehlenswert. Falls Hardcore-Simpsons-Fans
oder andere trotzdem interessiert sind, hier ein Tipp: ausleihen
nicht kaufen!
Justin Kruse
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