Mäßige
Hundehaarallergie
Helge Schneider hat ein neues Buch geschrieben. Wie
zu erwarten hat es weder Story noch Sinn, ganz wie es
sich für ein Helge Schneider-Buch gehört.
Es heißt "Der Scheich mit der Hundehaarallergie".
Kommissar Schneider, der Standard-Protagonist der Schneider
Bücher ermittelt diesmal im Orient. Eigentlich
versucht er dort den Scheich mit der Hundehaarallergie
ausfindig zu machen, der in der Schweiz wegen Mordes
an einem Bernhardiner gesucht wird. Tatsächlich
erlebt der Kommissar weit weg von seiner Heimat aber
alle erdenklichen oder unerdenklichen anderen Abenteuer,
die er aufgrund seiner phänomenalen Kampffähigkeiten,
Verkleidungskünste und seinem beispiellosen Spürsinn
problemlos meistert.
Schneider selbst fasst Inhalt und Wirkung des Buches
am Besten selbst zusammen: "Das Leben wird zunehmend
in unserer Makro-Funktional-Gesellschaft vom natürlichen
Reiz entwöhnt; wenn man sich zusätzlich noch
eigene Gesetze schafft, denen man sich unterwirft und
unverschämterweise auch anderen dieses abverlangt,
wird es zu einer Farce." So sprengt der Kommissar
mit seiner Körperanspannung Pyramiden oder findet
in gesprengten Hotels Hubschrauber. Solche erzählerischen
Nonsens-Kunstgriffe wendet der Autor Schneider immer
dann an, wenn er sich in eine erzählerische Sackgasse
manövriert hat. Also ständig.
Das ganze ist insgesamt aber leider mäßig
bis überhaupt nicht lustig. Der Nonsens als Stilmittel,
der Schneider bekannt gemacht hat, ist ziemlich abgedroschen.
Schneider versucht nicht annähernd zu verbergen,
dass er nach 100 Seiten einfach keine Lust mehr hatte,
auch nur irgendeinen der Handlungsstränge zu Ende
zu bringen, was auf Dauer ziemlich anstrengend wird.
Scheider
selbst rät auf dem Klappentext vom Lesen dieses
Buches ab. Es fällt schwer ihm zu widersprechen.
Meike
Laaff
29.06.01